workshop

Imma Sarries Zgonc (immasz@arrakis.es)
Sat, 20 Jun 1998 14:38:06 +0000

Hello,
I thought some ofyou would be interested on getting this information. We
are doing a workshop in Hellerau, Dresden, Germany from July 6th.
through 19th.
I am sending this quickly, which means I did not have time to translate
some of the German texts.
If you are interested contact me or else Jšrg Sontag
-Jo Siamon Salich- in Dresden: Medienwerkstatt Dresden <mwd@gmx.de>

*********

Dresden Workshop on Multimedia Art
BODY LOCATION

A project idea by Medienwerkstatt Dresden at Festspielhaus Hellerau,
Dresden, Germany.
International Performance workshop from 6th.to 19th. July 1998
This multimedia Workshop is open to participants coming from different
artistic and creative backgrounds: dancers, actors, visual artists,
computer artists, musitians, performance artists, designers,
photographers, film makers,...

We just want you to be ready to work in a group situation where we will
be highly productive.

Der Workshop wird mit einer Werkschau der Teilergebnisse in Form von
Medienbausteinen, Performancefragmenten, Rauminstallationen,
Klangstrukturen und deren Ÿbergreifendes GefŸge abgeschlossen.
So sollte auch die Arbeitsweise des Workshop-Ensembles
produktionsgebunden sein, d.h.. es werden Bearbeitungen von
Inszenierungs- und Bildmotiven aus videographischen, fotografischen oder
plastischen VorschlŠgen der Ensemblemitglieder eingebracht und
verarbeitet. Hierbei sollten Themenkomplexe fŸr die AuffŸhrung oder
BŸhneninstallation herausgegriffen werden und mit erweiterten
Themenkomplexen (Kšrpersprache, Kšrper im Raum, Interaktion und
Medienbearbeitung, Sinnlichkeit) sowie den visuellen Gestaltungsmitteln
konfrontiert werden. Der Zeitraum des Workshops wird genutzt, die
verschiedenen Strukturkomplexe und Arbeitsbereiche anzutesten, mit Video
zu dokumentieren und auszuwerten.

Thematische Positionen der Workshopleiter:

Imma Sarries-Zgonc
Body Location

An international Performance workshop
at the Festspielhaus Hellerau
July 6th through 19th, 1998

You know the reason why some nights
you donât have a dream?
When thereâs just blackness?
And total silence?

Well this is the reason:
Itâs because on that night
you are in somebody elseâs dream.
And this is the reason you canât
be in your own dream because
you are already busy
in somebody elseâs dream.
Laurie Anderson

Recombinant arts.
A domain of pleasure. A domain of courtesy. Rule-bound. Who sets the
rules? Behavior with standards. An idea of order. First one thing, then
the other. Then one is full. Then it is finished -the belly sated, the
limbs heavy. After a decent interval: then again. All over again. All
over, again.
They remind us we live in the body-house. Living ãinä the body. But
where else could we live?
(....) The eater fill the hole. A dancer eats space. Space eats time.
Sounds eat silence.
Susan Sontag
Reality, possibility, hope,....how do we understand these important
facts in our lives? Where do we place them? Are they global or do they
belong to a specific place in our lives, in our society, our world...?
Is there just a reality, or can we foresee many...how many? Where do
they come from, what is their motor, and what about possibilities, about
hopes and dreams? Reflecting on where do we place them in space and
time, will we find our bodies being active or inactive towards them?
The polarity body/ media might not be as large as we think.. Our body
is a media, and our body together with our mind is charged with
energetic sources which we can learn to direct to affect our
surroundings, exploring the body relationship to other performance forms
and medias, the interaction possibilities, changing our concept of space
and architecture, giving new information to the physical movement
potential in space.
How passive and how active are we in mobility, in stillness, in
passivity,....? The use of peripheral and central energy gives us
different kinds of dynamics, different qualities of movement, of power,
to experience the space, the time, and the flow we live in through
weight/weightless, stability/instability, on/off balance, fast/slow
movements, stillness within the movement, movement within stillness. The
awareness of these opposite qualities and factors can change our
relationship and approach to reality, to space, time, movement and to
our bodies.

Jo Siamon Salich
Lokalisierung

³Nachdem man im laufe der Revolution der Transportmitteln von Pferden
gezogenen Wagen mit Hilfe der synthetischen Energie des
Verbrennungsmotors motorisiert hat, betreibt die Revolution der
†bertragungsmittel jetzt die Motorisierung der RealitŠt des Raumes mit
Hilfe der synthetischen Bildproduktion des Computermotors; und
anscheinend lŠ§t sich der perspektivische Glaube durch den
VirtualitŠtserzeuger tŠuschen. Die durch den Kunstgriff der
Geschwindigkeit eines Rechenprozesses dynamisierte Perspektive des
Realraumes der Maler des Quattrocento weicht folglich der Perspektive
der Echtzeit der Informatiker des Novecento,...ã Paul Virilio
Wo befinden wir uns in dieser anderen Perspektive der Geschwindigkeit
und wie verhalten wir uns darin? In dieser scheinbar neuen ³Tiefe der
Zeitã oder diesem Global Position System, wo die Lokalisierung des
Subjektes im vernetzten Koordinatensystem fremdbestimmt ist. Aber noch
ist es nicht Verordnet, den Sensor zu tragen und die eigene
Lokalisierung ist ein Thema.
Ein Thema des Workshops - eigene Koordinaten zu finden in der PolaritŠt
von Kšrpermedium und Medienkšrper oder die SimultaneitŠt zu untersuchen.

Frank Lohmann
Eigenschaft der Leere

der begriff leere ist inhaltlich nicht fa§bar, da er nur verstanden
werden kann, wenn er innerhalb eines vordefinierten systems,
bezugnehmend auf etwas die abwesenheit von etwas beschreiben kann, wenn
es innerhalb dieses systems als wahre aussage gilt, wenn die anwesenheit
beschreibt, wovon es selbst kontexbezogen das gegenteil darstellt.
indem leere ö zwar kontexbezogen ö ein nicht-vorhanden-sein von etwas
beschreibst, ist es der "kleine bruder" des nichts, des nicht-seins,
d.h. dem gegenteil alles seiendem. das nichts stellt somit die negation
des seins dar. insofern ist ausgesagt, da§ alles was ist nicht nicht
ist. seiendes und nicht-seiendes stellen folglich ein gegensatzpaar,
eine antithese dar, schlie§en einander aus. seinen eigenschaften nach
sind sein und nicht-sein also digital. sie entsprechen 1 und 0 des
binŠrcodes, yin und yang der taoistischen philosophie, isis und osiris
(sonne und mond) der altŠgyptischen mystik, den actio/reactio des newton
und entspricht damit der aristotelischen subjekt/objekt weltauffassung,
welche bis heute vorherrschendes weltbild darstellt.
in der digitale auffassung existieren keinerlei zwischenzustŠnde.
entweder/oder, 0 oder 1 beschreibeneindeutig den jeweiligen zustand. die
tatsache des lebens an sich stellt nun den krassesten widerspruch zur
digitalen auffassung dar. wenn nŠmlich das leben nach alter auffassung
lediglich den Ÿbergangszustand zwischen geburt und tod als den zwei
gro§en transformationen darstellt, wŸrde leben den zustand zwischen sein
und nicht-sein oder nicht-sein und sein also werden bedeuten. werden
ist jedoch nur in einem rŠumlich-zeitlichem kontinuum erlebbar. ein
rŠumlich-zeiliches kontinuum stellt jedoch ein begrenztes
kontexbezogenes system dar in welchem alle
aussagen nur solange als wahr gelten, solange sie sich auf selbiges
system beziehen dies bedeutet subjektivitŠt im objektiven sinne und
objektivitŠt im subjektiven sinne.
KONZEPTION

1. Themenbezogene Arbeit in den Genregebundenen Gruppen; Klang / Raum -
Bewegung - Medien
Klang
Frank Lohmann - Rauminstallation, variable Soundmodule, Bewegung - Tanz

Bewegung:
Imma Sarries-Zgonc - Warm Up, Choreographische InszenierungablŠufe und
Improvisationen

Medien:
Jo Siamon Salich - Studioprozesse Video- und Computergebundenen
Arbeitsprozesse - Kameratechnik.

Zwischen den Gruppen sollte natŸrliche eine Interaktion stattfinden,
welche die Strukturuntersuchungen einbindet. Die einzelnen
Workshopleiter sollten im Vorfeld, ihre Konzeptionen fŸr die
Gruppenarbeit erweitern und mit der Sicht auf eine Gesamtkonzeption
einbinden.

2. Erproben von neuen Arbeits- und Produktionstechnologien der analogen
und digitalen Medien in der Integration von AuffŸhrungspraxis im
Zeitraum des Workshopablaufes
(Mediale Technologien als GenreŸbergreifendes Gestaltungspotential).

3. ZusammenfŸhren der Produktionsbestandteile des Workshops zu einer
Performance/ Rauminstallation mit Integration der Teilnehmer als aktive
oder passive Partizipienten - Kulminationspunkt - Szenische AuffŸhrung
von Arbeitsergebnissen.

4. …ffentliches Symposium mit einer kritischen Materialanalyse.
Im Mittelpunkt der Diskussion sollten die Beziehungen zwischen den
darstellenden, interdisziplinŠren KŸnsten und multimedialen
Technologien innerhalb der durch die neuen Medien beeinflu§ten
gesellschaftlichen Organisationsformen stehen.

5. Veršffentlichung der Forschungs- und Diskussionsergebnisse des
Workshops bzw. Symposiums als Resultate der theoretischen
Auseinandersetzung Ÿber Kunst und Technologie. Materialfundus fŸr andere
KŸnstler, Institute und Projektentwicklung, um die Entwicklungsschritte
weiter nutzbar zu machen.
(u.a. durch Einbinden der Thesen und Performancefragmente auf einer
eigens eingerichteten Homepage im Internet -Medienhaus Pentacon)

Der Workshop wird sich intensiv mit neuen Methoden der
AuffŸhrungspraxis im Zusammenspiel mit neuen Medien auseinandersetzen.

Die Performance reflektiert Ÿber Kšrperliche Wahrnehmungsprozesse und
deren Gruppendynamische Umsetzung in RŸckkopplung zu elektronischen
Medien. Die Grundlagen der tŠglichen Zusammenarbeit in den Gruppen
basieren auf Gestaltelementen; BewegungsablŠufen, Kšrperbildern,
Raumerfahrungen, Klanguntersuchungen und deren Zuordnung zu abstrakten
Maschinen, elektronischen Medien, und wie wir beginnen Relationen zu
entwickeln fŸr unsere ganz subjektive Bezugsfindung zu einer Interaktion
mit technoiden Partnern. Unser Interesse zielt dahin, eine
Konfrontation zu erarbeiten, deren BeschŠftigungsgrundlage in die
Analyse unseres hyperorganisierten Informationssystems mŸndet. Der
Gestus und das Eigenleben der uns Umgebenden Maschinen, die Frage nach
unserem Kšrper im medialen Kontext eines zunehmend digitalen
†berwachungssystems und natŸrlich die neue Modulationsmšglichkeit als
Chance und nutzbares Angebot.

Wichtigstes Thema des Workshops wird die Erforschung der ZusammenhŠnge
oder PolaritŠten zwischen kšrperlicher Aktion, Kšrperarbeit oder
sensueller Kšrperwahrnehmung und den multimedialen Technologien sein.
Es ist zu erwarten, da§ der Arbeitsproze§ innerhalb eines solchen
Workshops, innovative kŸnstlerische Methoden fšrdert und motiviert, und
dabei gleichzeitig Entwicklungen im Bereich der interdisziplinŠren
Kunstausbildung und Kunstpraxis bestŠtigt, die seit den 80er Jahren
darauf hinzielen, die sogenannten Kunstsparten oder separaten
Kunstbereiche (visuelle Kunst, Musik, Theater, Film/Video) integrierend
ineinander verbunden und fundamental aufeinander angewiesen zu sehen. Es
gibt allerdings noch kaum universitŠre Fachbereiche oder Kunstschulen,
an denen eine solche integrierte Praxis und Theorie unterrichtet wird.
Der Workshop versteht sich in dieser Hinsicht als Wegbereiter einer
neuen Integration, die sich kŸnstlerisch in gleichzeitige, parallele
Richtungen der Darstellung, Reproduktion, und Verbreitung bewegen wird.

Die Teilnehmer werden gemeinschaftlich neue Prozesse der Bild- und
Tongestaltung, der Musik- und Lichtregie, sowie der computergesteuerten
Bildtechnik im Zusammenspiel mit kompositorischen Methoden der
Videomontage und Filmprojektion erarbeiten.
Einen Dokumentarfilm Ÿber die Produktion wird erstellt.

WORKSHOP

Zeitraum: 14 Tage Workshop (06. -19. Juli 1998)

Teilnehmer: 10 -15 Personen /TeilnehmergebŸhren 200,00 DM
(Anmeldung bis 30. 06.1998)
†bernachtung ist nach Anmeldung im Festspielhaus
Hellerau mšglich.

Technik: Videoschnittplatz, Kameratechnik
Computerworkstation (Bildbearbeitung, Video, Sound)
Tontechnik und Beleuchtung

Das Projekt wird im Zusammenhang mit der Dresdner Werkstatt fŸr
Medienkunst ausgefŸhrt. Organisation und Koordination lŠuft Ÿber die
Medienwerkstatt Dresden e.V. -
Ansprechpartner Jo Siamon Salich.